BSP wurde zunächst als Weiterentwicklung von EMDR vorgestellt, heute führt diese Methode weit darüber hinaus in einen eigenständigen tiefenpsychologisch fundierten Ansatz, der die kreative Kompetenz des Gehirns zur Traumaverarbeitung nutzt. Das Vorgehen verbindet Erkenntnisse und Grundlagen von Somatic Experiencing und EMDR, um mit einer besonders behutsamen und punktgenauen Begleitung, eine tiefgehende Traumaverarbeitung zu erreichen. Neben dem Finden des sogenannten Brainspots ist in der Arbeit mit BSP das „Attunement“, die Einstimmung der Therapeutin auf den Klienten, besonders wichtig.
Direkt zu unserer Brainspotting Ausbildung:
Brainspotting ist eine sehr zielgerichtete Behandlungsmethode, um die neurophysiologischen Usachen von emotionalen oder körperlichen Schmerzen, von Traumata, Dissoziationen und einer Reihe
anderer Symptome zu finden, zu verarbeiten und zu lösen.
Brainspotting ist ein neurobiologisches Instrument, das im Rahmen einer klinisch-therapeutischen Beziehung unterstützend eingesetzt werden kann. Bei der Behandlung von Traumata ist die
therapeutische Beziehung von entscheidender Bedeutung. Mit Brainspotting existiert ein Mittel, innerhalb dieser therapeutischen Beziehung Erfahrungen und Symptome, die jenseits des bewussten
sprachlichen Zugriffs liegen, zu lokalisieren, zu fokussieren, zu verarbeiten und damit aufzulösen.
Ähnlich wie bei EMDR wird bei Brainspotting mit emotional belastenden Ereignissen gearbeitet. Dabei folgen die Augen einer langsamen Handbewegung des Therapeuten/der Therapeutin durch das Gesichtsfeld des Klienten/der Klientin. Wird die kontinuierliche Augenbewegung durch eine unwillkürliche Reaktion wie zum Beispiel starkes Blinzeln unterbrochen, hat man an dieser Stelle einen Brainspot gefunden. Ein Brainspot bietet Zugang zu einem neuronalen Netzwerk, das emotionale Erfahrungen als Gedächtnisinhalte speichert. Brainspotting wirkt auf die tieferen Hirnstrukturen durch seinen direkten Zugang zum autonomen und lymbischen Nervensystem. Brainspotting ermöglicht einen Zugang bis auf die Reflexebene und löst dort das Trauma als Symptom, die körperliche Belastung und die Verbindung zu dysfunktionalen Überzeugungen frei.
Brainspotting befähigt den Körper, praktisch sich selbst vom Trauma zu heilen. Hypothesen besagen, dass Brainspotting sich hier die Eigenschaft des Gehirns zur Selbstregulation zu Nutze macht, um maladaptive Zustände zu verarbeiten und in ein neues Gleichgewicht zu bringen. Brainspotting kann nicht nur bei Belastungen, sondern auch besonders wirksam zum Aufbau und Stärkung von Ressourcen eingesetzt werden. Diese Ressourcen ermöglichen in der Therapie zwischen positiven Zuständen und der Aktivierung des Traumas zu pendeln, um eine sukzessive abgestufte Verarbeitung und Desensibilisierung zu erreichen.
Brainspotting bietet einen neurobiologischen Zugang zu verschiedenen somatischen oder emotionalen Problemen und Erkrankungen. Brainspotting ist ein therapeutisches Instrument, das alleine angewendet oder in eine Reihe von Behandlungsansätzen integriert werden kann. Es kann eingesetzt werden bei körperlicher, sexualisierter oder emotionaler Traumatisierung, zur Unterstützung der Rehabilitation nach Unfalltrauma, bei Trauma infolge medizinischer Eingriffen, bei Stress und traumabezogenen somatischen Erkrankungen, bei Funktionsstörungen inklusive Sexualstörungen, Fibromyalgie und anderen chronischen Schmerzsyndromen, bei Substanzmissbrauch und -abhängigkeit, bei ADS und ADHS, Wahrnehmungseinschränkungen, Stottern, bei Chronischem Schlafsyndrom, Phobien, Asthma, Vorbereitung auf und Rehabilitation von Operationen, Trauma nach Kriegsgeschehen und Naturkatastrophen, Aggressionsproblematiken, Ängstlichkeit und Panik und beim Umgang mit schweren Erkrankungen.